2. Platz

Arbeitsgemeinschaft Cityförster | Planergruppe Oberhausen

[ TOR WEST ]

strukturstark – flexibel – integrativ

 

Das „Tor West“ bringt als Eingang zum INOVA-Park Geschichte und Zukunft produktiv zusammen, bietet elastische Entwicklungsmöglichkeiten und wird von einer robusten Freiraumstruktur getragen.

 

Drei entwurfsleitende Themen bilden die Basis des Entwicklungskonzeptes:

Schaffung einer starken Freiraumstruktur. Diese vernetzt das Gebiet vielfach mit dem nördlichen Gleispark, der Osnabrücker Straße und der offenen Kulturlandschaft im Süden. Gleichzeitig sichert sie über eine robuste und hochwertige Gestaltung einen funktionierenden öffentlichen Raum, der nicht auf die Qualitäten der Gewerbebauten angewiesen ist. Darüber hinaus übernimmt der Freiraum wichtige Klimafunktionen.

Integration von Denkmalschutz und Neubauten. Mit dem Erhalt der Denkmäler und Integration dieser in eine klar gegliederte Neubaustruktur entstehen vielfältige räumliche und funktionale Beziehungen. Unterstützt von lebendigen Erdgeschossen in den Neubauten und im Zusammenspiel mit vielfältig gestalteten Freiräumen markieren das Museum und das Gründungs- und Innovationszentrum die zwei zentralen Orte im Wettbewerbsgebiet.

Ermöglichung von vielfältigen Nutzungsszenarien. Die klar strukturierten gewerblichen Baufelder erlauben aufgrund der effizienten Erschließungen (Lieferverkehr, MIV, Rad- und Fußverkehr) und der flexiblen Gebäudeausrichtungen und -tiefen die Ansiedlung von vielen kleinteiligen bis hin zu wenigen großen Nutzungen. Öffentlichkeit generierende Funktionen befinden sich am Eingangsplatz und am Museum. In den Gebäuden entlang des Gleisparks können mit den Commons soziale Infrastrukturen lagegünstig umgesetzt werden.

 

Freiraumkonzept

Die den Gleispark und die Offenlandschaft verbindenden großzügigen „Grünen Verbinder“ sorgen im gesamten Gebiet für eine reichhaltige Freiraumversorgung. Im westlichen Bereich spannt sich zwischen den ersten beiden „Grünen Verbinder“ der neue Museumsplatz auf. Er bietet sowohl den ankommenden BesucherInnen im Norden, als auch den Museumsgästen, NutzerInnen der dort gelegenen Kita und den angrenzenden Gewerbemitarbeitenden einen lebendigen Ort des Verweilens. Der zweite große Platz bildet das Entree an der Osnabrücker Straße, direkt am ehemaligen Pförtnerhäuschen mit Café. Hier angekommen können sich die BesucherInnen informieren und orientieren. Großzügige Gräser- und Staudenflächen sowie lineare Wasserelemente gliedern den Platz, stärken die Verbindung zum ehemaligen Förderturm und dienen der Wasserhaltung. Lehrstationen informieren zur früheren Zechennutzung und Steinkohleförderung.

Im Bereich der Gewerbeeinheiten werden die „Grünen Verbinder“ zu grünen Werkhöfen, die Fahrradabstellmöglichkeiten, Eingänge, Werkbereiche, Out-Door-Offices und Aufenthaltsbereiche für die Mitarbeitenden bieten. Es entstehen qualitätvolle Bereiche, die je nach Anforderung flexibel befestigt, halbbefestigt oder nicht versiegelt ausgeführt werden können. Die funktionalen Erschließungsflächen bleiben befestigt.

 

Mobilitätskonzept

Ziel des Mobilitätskonzeptes ist die Förderung MIV-armer, multimodaler Mobilität. Im Bereich des Museums ist außer Liefer-, Ver- und Entsorgungs- sowie Rettungsverkehr gar kein MIV vorgesehen. So werden Ressourcen gespart, CO2 vermieden und Flächen für den ruhenden Verkehr minimiert. Die Haupterschließung des Gebietes erfolgt über die Osnabrücker Straße. Von hier aus sind über den Erschließungsloop alle neuen Grundstücke, bestehenden Gebäude und zwei MobilitätsHubs mit Teil- und Leihangeboten direkt zu erreichen. Logistikintensive Betriebe erhalten über den Erschließungsloop gut zugängliche und effizient gegliederte Logistikzonen. Parallel zu der Erschließung für den motorisierten Verkehr vernetzen „Grüne Verbinder“ das Gebiet und schaffen so qualitativ hochwertige Fuß- und Radwege.

 

Nachhaltigkeitskonzept

Ziel ist die Begünstigung des Mikroklimas durch kühlende, klimaaktive Freiräume und die Vorbeugung von Hitzeinseln. Die durchlässige Struktur verfügt über eine gute Anbindung an den Gleispark und die Offenlandschaft im Süden. Offene Nord-Süd Verbindungen unterstützen bodennahe Kaltluftströmung für eine effektive sommerliche Nachtkühlung. Ein hoher Baumbestand bindet Feinstaub, verbessert Luftqualität und sorgt für hohen Komfort im Außenraum. Üppige, artenreiche Vegetation in Straßen, Höfen und Dachgärten stärkt die lokale Biodiversität.

Durch die Bereitstellung flächensparender Baufelder und kompakter Gebäude mit günstigem AV-Verhältnis, der Verwendung CO² sparender Baustoffe und Bauweisen sowie der Förderung von MIV-armer, multimodaler Mobilität ist das „Tor West“ ein starker Treiber einer nachhaltigen Entwicklung.

Ein auf Minimierung von Versiegelung, Bewässerung von Pflanzen, Versickerung und Verdunstung ausgelegtes Regenwassersystem befördert das Mikroklima und die Biodiversität.

 

Quelle: Arbeitsgemeinschaft Cityförster | Planergruppe Oberhausen